Um von Venedig nach Konstantinopel zu
gelangen, muß man zunächst durch die
vielgerühmte blaue Adria segeln. Sofern ein
Wind in die Segel bläst, natürlich. Wenn aber
die Leinwand schlaff um den Mast baumelt,
spricht der erfahrene Seemann von einer
Flaute und weiß, daß er Konstantinopel um
keinen Zentimeter näher kommt. Ärgerlich
klettert er dann zumeist in seine Hängematte
und wartet, bis ein Lüftchen seine Nase
kitzelt und ihn weckt. So tat es auch der
ehrenwerte Capitano Matto Briso, mit dessen
Schiff ,Mirabella' die Digedags und Ritter
Kunkel die Märchenstadt am Goldenen Hörn
möglichst bald zu erreichen hoffen, denn sie
haben es jetzt besonders eilig, die drei,
nachdem sie in Italien soviel Zeit
vertrödelten. Runkel will möglichst rasch
seinen Schatz finden, um Adelaide von
Möhrenfeld heiraten zu können, und Dig und
Dag wollen schleunigst zu Digedag. den sie
am Hofe des Mongolen-Chans in Kambaluk
vermuten. Dort sollen sie auch nach den
venezianischen Kaufleuten Nicolo. Matteo
und Marco Polo forschen.
Darum sind Dig und Dag besonders ungehalten, als es seit Tagen überhaupt nicht
weitergeht. Man kann nicht gerade sagen, daß es an Bordlangweilig zuginge. Für
Unterhaltung und Überraschungen sorgt schon das viele Getier, das die Matrosen
mitgenommen haben, um damit im Orient auf eigene Rechnung Handel zu treiben. So
etwas ist auf allen Handelsschiffen gang und gäbe, weit sich jeder etwas zu seiner
mageren Heuer dazuverdienen will. Der Handel mit Kleinvieh verspricht den besten
Erfolg.