Die im Elbsandsteingebirge gelegene Festung Königstein wurde oft
belagert, aber niemals eingenommen. Keiner kam hinein, der nicht auch
hinein durfte; wer dort gefangen saß, fand keine Möglichkeit zur Flucht, Die
Festung diente den Königen von Sachsen als Staatsgefängnis und stand auch
unter Friedrich August II. nicht leer. Während der König seine Gegner in
sicherem Gewahrsam wußte, lebte er in seiner Hauptstadt Dresden einen
herrlichen Tag. Häufig besuchte er das Hoftheater, wo auch die Digedags
auftraten.
,,Is das abor scheene, widder emalso ein Balledd! Was meenst`n du dazu Hofmarschall?" - ,,Mir gefällds
ooch nicht schlechd, mei Geenich. Des is immer was firsGemied un was firs Ooge. - Was is denn nu? Ei
gucke, dassollja`n löbndes Bild sinn! Bravo!"
Während sich auf der Bühne das Ballett zu einer Allegorie auf das sächsische Königshaus formiert, herrscht in der Garderobe des
Schauspielers, der ein Lobgedicht auf Friedrich August vortragen soll, große Aufregung. „Dieses Gedicht trage ich nicht vor! Das
ist der größte Unsinn, den ich jemals gehört habe!" — „Sie müssen, Herr Mimerich!" stöhnt der Regisseur.