„Ich könnte euch jetzt verhaften, aber Ich
tu's nicht, weil eure Drohung so lächerlich
ist", sagt er, als er sich endlich wieder
beruhigt hat, „Aus der Festung Königstein
ist noch niemand entkommen, damit ihr's
wißt!"
„Wollen wir wetten, daß wir ihn doch herausholen, Herr
Kommandant? Wenn wir gewinnen, soll der Herr Mimerich frei
sein, und wenn wir verlieren, können Sie uns alle drei einsperren,"
— „Weeß Kneppchen, des »s kihn! Abor's is genähmicht,
Gommandand." "- „Also topp, die Wette gilt!"
„Ich habe schon von vielen Wetten gehört, aber
dies ist die verrückteste, die jemals abgeschlossen
worden ist!" - „Dor Gommandand läßt sich nich
uff's Kreiz lech'n. Er wird fir eich beede gleich
'ne Zelle resorvier'n."
„Warum begebt Ihr euch in solche
Gefahr? Es hat doch alles keinen
Zweck." — „Nur nicht den Kopf
hängen lassen, Fräulein Hupfer. Wir
werden es schon schaffen."
Am Tage darauf bummeln die Digedags
über die Elbbrücke. „Bis jetzt ist uns
noch nicht eingefallen, wie dem
Festungskommandanten beizukommen
wäre." — „Laß uns nur Süchtig
nachdenken, Dig, uns kommt sicher bald
eine Idee." Dig und Dag versinken
wieder in angestrengtes Grübeln und
bemerken nicht das eigenartige Schiff,
das sich mit rascher Fahrt der Brücke
nähert. Es ist das erste Dampfschiff auf
der Elbe, erbaut von dem vielseitigen
Erfinder und Ingenieur Johann Andreas
Schubert.