Die geheime Unterwelt der Krim
Im Südwesten der Halbinsel Krim verbirgt sich ein unterirdischer Bunker für die Atom-U-Boote der
Schwarzmeerflotte - in der traumhaft schönen Bucht von Balaklawa.
Hier lag die
weltweit
größte
Instandsetzungswerft für U-Boote. Bis 1993, also zu einem Zeitpunkt, als die Ukraine bereits ein souveräner
Staat war, blieb die Bucht von Balaklawa hermetisch abgeriegelt. Danach blieb der Stützpunkt unbewacht.
Die s-förmig geschwungene Bucht ist strategisch ideal: Vom offenen Meer aus nicht einsehbar, begann man
1957, rund um die Uhr an dem Projekt zu arbeiten. Nicht einmal die Ortsansässigen wussten, was da
passierte. Der Aushub wurde nachts im Schwarzen Meer verklappt.
Eine Bucht verschwindet
1961 war der Hangar fertig. Zu diesem Zeitpunkt verschwand die Bucht von der Landkarte. Das Objekt 825
GTS umfasste den eigentlichen U-Boot-Bunker, ein Trockendock mit Werkstätten zur Wartung und Reparatur
von U-Booten sowie eine Abteilung für Wartung und Tests von Seeminen und Torpedos. Die Abkürzung GTS
stand für "Hydrotechnische Anlage" beziehungsweise als Tarnung "Städtische Telefonanlage".
U-Boote fuhren vom
Schwarzen Meer in
die Bucht von Balaklawa
und dann in die
getarnte Einfahrt zum
Bunker. Innerhalb
des Bunkers befand sich
ein über 600 Meter
langer Kanal mit einer
Breite von zehn bis
22 Metern und einer
Wassertiefe von
acht Metern. In diesem
Kanal wurden die
Boote gewartet, neu
ausgerüstet, und sie
verließen den Bunker
danach auf der
gegenüberliegenden Seite
des Berges Tawros.
Die Werftliegezeit für eine
komplette Wartung
und Instandhaltung eines
Bootes betrug circa
drei bis vier Wochen.