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Der Kartoffelkönig
Der Tölzer Knabenchor versammelt sich frühmorgens auf dem Tonihof, um dem Kartoffelzüchter Toni Angermeier ein Geburtstagsständchen zu singen.
Doch laut Lisa Angermeier ist ihr Mann gar nicht da. Nach kurzer Suche wird er tot im Gewächshaus neben seinem Hof gefunden. Gerichtsmediziner Dr. Robert Sprung stellt fest, dass Toni Angermeier etwa gegen Mitternacht durch einen kräftigen Faustschlag an den Kopf ins Gewächshaus gestürzt und wegen Schnittverletzungen am Hals verblutet ist, die er sich durch Glasscherben zugezogen hat.
Die Kommissare Benno Berghammer und Nadine Richter nehmen die Ermittlungen auf und erfahren von einem Chormitglied, dass der Solist Lukas Lösl bei diesem Auftritt nicht dabei war, weil seine Mutter mit dem Kartoffelzüchter wegen einer gewissen Hedwig einen heftigen Streit hatte. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei „Hedwig“ nicht etwa um eine Frau, sondern um eine von Toni Angermeier gezüchtete Kartoffelsorte, die von Bettina Lösl, der Mutter von Lukas, angebaut und verkauft wird. Doch dies wollte Toni Angermeier nun verbieten lassen.
Kommissarin Richter stellt fest, dass im Gewächshaus einige mehrjährige selektierte Zuchtpflanzen fehlen. Sie wird in einem Schuppen fündig und bringt sie ins Labor. Es handelt sich um die fehlenden Kartoffelpflanzen vom Tatort; das Blut des Opfers befindet sich darauf, ebenso die Fingerabdrücke des Agraringenieurs Steffen Kern, der bei Angermeiers angestellt ist. Als sich auch noch herausstellt, dass Kern in Angermeiers Haus eingebrochen hat, um die gestohlenen Papiere für die Sortenschutzanmeldung heimlich zurückzubringen, ist Lisa Angermeier sicher, dass er der Mörder ihres Mannes ist. Berghammer und Richter nehmen einen Ordner mit Kontoauszügen mit, den die Witwe vor ihnen verbergen wollte, und holen den Verdächtigen aufs Kommissariat. Kern bestreitet den Mord und behauptet, er habe die Pflanzen lediglich vor der herumstampfenden Polizeihorde retten wollen, doch die Kommissare glauben ihm nicht, weil die Pflanzen genau zu den vorher gestohlenen Papieren passen, und nehmen ihn in Untersuchungshaft. Da sich jedoch herausstellt, dass die Pflanzen Frostschäden aufweisen, weil sie über Nacht im kaputten Glashaus waren, kann Kern sie erst an sich genommen haben, nachdem er die Leiche entdeckt hat. Somit fällt der Verdacht des Mordes aus Habgier weg, und der Agraringenieur wird freigelassen.
Der Gentest bestätigt die Vermutung, dass Toni Angermeier Lukas Lösls Vater ist. Berghammer und Richter konfrontieren Lisa Angermeier mit ihren neuesten Erkenntnissen. Zunächst streitet sie ab, vom Seitensprung ihres Mannes gewusst zu haben, doch der Hinweis darauf, dass Matthias Lösl möglicherweise durchdreht und seiner Frau etwas antut, bringt sie schließlich dazu, die Wahrheit zu sagen. Demnach ist sie wegen des penetranten Güllegestanks aufgewacht. Sie ist ans Fenster gegangen und hat gehört, wie ihr Mann Matthias Lösl beschimpft und ihm gesagt hat, dass er – Lösl – nicht Lukas’ Vater ist. Dann hat sie gesehen, wie ihr Mann einen heftigen Faustschlag abbekommen hat und ins Gewächshaus gestürzt ist. Danach ist Lösl mit seinem Traktor weggefahren und sie hat sich wieder schlafen gelegt, nicht ahnend, dass ihr Mann lebensgefährlich verletzt ist. Frau Angermeier gibt auch zu, Matthias Lösl unter Druck gesetzt zu haben. Sie habe ihm versprochen, der Polizei nichts zu verraten, wenn er seine Frau dazu bringe, keine Erbansprüche für ihren Sohn zu stellen.
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