Jedesmal wenn sich eine Viehherde Berlin näherte, wurde das Stadttor geschlossen. Nur eine kleine Pforte blieb offen, durch die jedes Tier einzeln hindurch mußte, damit der Torschreiber die Herde zählen konnte. Nach der Anzahl wurde die Schlachtsteuer berechnet. Natürlich hielt eine solche Prozedur den Verkehr auf, und eilige Leute, darunter auch der Vertreter der englischen Lokomotivfabrik Stephenson, der am Potsdamer Tor durch eine Hammelzählung aufgehalten wurde, regten sich furchtbar darüber auf.
„Hören Sie mal, wie lange soll denn das hier noch dauern? Lassen Sie mich sofort durch; ich habe den Eilauftrag, diese Maschine für die Eröffnung der Eisenbahn Berlin-Jüterbog abzuliefern." — „Einunddreißig, zweiunddreißig - das hat noch Zeit—dreiunddreißig, vierunddreißig — die Strecke ist ja noch gar nicht ganz fertig — fünfunddreißig, sechsunddreißig ..."
Mosaik Serie Mosaik Serie weiter weiter zurück zurück Ritter Runkel Ritter Runkel
Mosaik von Hannes Hegen Heimat TV Henry Aurich Die gewonnene Wette Mit einem alten Taschenspielertrick gelingt es den Digedags eine waschechte Berliner Marktfrau sprachlos zu machen und eine Wette zu gewinnen. Aber die Wette, daß eine Lokomotive aus der Fabrik von August Borsig besser sein soll, als die des Engländer Stephenson, scheint dann doch zu gewagt.