„Aber einen Durst hab' ich bekommen - einen Durst! Diesen
Brand muß ich auch noch löschen! Gib mir rasch die Kanne
her, Mädel!" - „Nicht so hastig!"
„Langsam, langsam» Runkel!
Wenn du dir nicht Zeit läßt, wirst
du's bereuen. Der Wein ist stark!"
Runkel ist wie immer für alle guten Ratschläge taub, weil
ihn die Hitze in seinem Blechgehäuse fast gargekocht hat.
Unvernünftig schüttet er den köstlichen Wein in seine
'ausgedörrte Gurgel.
„Na, der ist erledigt. Von dem Mordsrausch wird
er vor morgen früh nicht wieder aufwachen." "
„Komm. Paolo, wir tragen ihn beiseite. Da kann
er dann ungestört weiterschlafen."
„Dig und Dag, ihr seid doch zwei ganz pfiffige Burschen. Wie
konntet ihr euch nur als Knappen bei diesem unmöglichen
Menschen verdingen?" - „Ach du liebe Zeit, das ist eine urkomische
Geschichte, einfach zum Totlachen! Wollt ihr sie hören? Ja? Na,
dann kommt, setzt euch ans Lagerfeuer und spitzt die Ohren.“
„Vor gar nicht allzu langer Zeit zogen Dig und
ich als fahrende Spielleute durch die Lande
jenseits der Alpen. Wir musizierten auf
Jahrmärkten und Bauern hochzeiten im
Schwabenland und in Franken.