Die Befürchtungen, der Wind könnte die Digedags ganz woanders hintreiben, erweisen sich als richtig. Der Ballon gerät in die
Luftwirbel, die sich über dem Elbtal am Gipfel des Felsens bilden, und umkreist die Festung, ohne sich Ihr nähern zu können.
Eine Schar von Raben, die mit mißtrauischen
Blicken um das fremdartige Gebilde
herumfliegt, bringt Dig und Dag auf den
rettenden Einfall. „Ihr müßt uns helfen, ihr
Schwarzröcke!"
„Wenn ihr uns nicht abschleppt, können wir noch
lange um den Berg herumfliegen!" - „Und mit jeder
Runde sacken wir tiefer und tiefer, bis wir in der
Elbe landen. Aber so klappt es gut!"
,,Dachte ich mir's doch! Sie haben ihre Nester auf den Türmen der und streben nun
dorthin, wo sie sich in Sicherheit glauben."- „Gerade hierin irren sich die klugen
Raben aber. Vor uns ist dieses Felsennest jedenfalls nicht mehr sicher."
„Da unten ist Herr Mimerich! Er hat gerade seine Freistunde und muß auf dem
Festungshof Spazierengehen." — Jetzt wird's spannend! Er sieht zu uns herauf —
ja. er hat erkannt, daß die Rettung für ihn nahe ist? Achtung, Herr Mimerich,
greifen Sie zu !"
Das braucht Dig nicht zweimal zu sagen. Mit einem Riesensatz schnellt Herr
Mimerich in die Höhe und krallt sich am Thronsessel fest. Die beiden Wachen sind
völlig überrascht.
Ehe sie ihren Gefangenen am Schlafittchen packen und zurückreißen können,
stürzen sich Dig und Dag wie zwei Geier auf sie. „Zu spät! Euer Kommandant hat
die Wette verloren!"
Das wollen wir erst einmal sehen - willst du
mich wohl loslassen, du Wicht! Jetzt seid ihr
unsere Gefangenen - aua, meine Nase!" - „Das
gibt's nicht! So haben wir nicht gewettet!"