„So verschlug's mich an den Hof Balduins von Flandern,
der damals Kaiser von Byzanz war", fuhr der Rübensteiner
fort, „Dort traf ich dich, Möhrenfelder, weißt du noch? Du
keine Lust, in Konstantinopel zu bleiben.“
„Daher zogen wir gemeinsam gen Süden durch das Land der Osmanen, um
zu einer Burg zu gelangen, die mein Urgroßvater dort: einst als Kreuzfahrer
erbaut hatte. Aber da wohnte jetzt ein Emir. Wir drangen in die Burg ein
und beschlagnahmten seine Kasse als Ersatz für die schuldige Miete. Das
war ein Streich, was?" - „So toll war er nun auch wieder nicht", erwiderte
der Möhrenfelder.
,,Du mußtest doch die Kasse zurücklassen» als uns der Emir
verfolgte." - „Was blieb mir denn übrig, als ich allein zehn
türkischen Kriegern gegenüberstand", verteidigte sich der
Rübensteiner. „Du warst ja längst auf und davon!“
,,Aber mein lieber Freund, es war doch nicht meine Aufgabe als Ritter,
für dich rückständige Miete einzutreiben!" verwahrte sich der
Möhrenfelder. - „Soso", rief der Rübensteiner empört, ,,aber es war
ritterlich von dir, mich den hundert Türken zu überlassen!"
Der alte Herr wurde hitzig. Ich weiß noch wie heute,
wie es war. Ich verscharrte eiligst die Kasse im
Sand, schwang mich auf mein edles Roß und jagte
davon, hinter mir drein die tausend Türken!" - ,,Was
du nicht sagst!" lachte der Möhrenfelder.
,,Und wenn
mich mein
schwarzer
Hengst, den
Ich später
»Türkenschreck' taufte, nicht
gerettet hätte» wer weiß, was die
zehntausend Türken mit mir ge- -.
Hier brach der Rübensteiner mit
dem Stuhl zusammen, auf dem er
durch den Saal galoppiert war.