Der neue Gasthof
Wie einst die Adamsschenke wurde auch der neue Gasthof „Zum Waldschloss" auf Initiative der
Gutsherrschaft errichtet. Bereits auf dem Plan des Wolfshainer Gutes von 1856 ist der neue Gasthof
eingezeichnet. 1S68 halle die von Ernst Kobelt geführte Gastwirtschaft das Recht zum Schnaps-
und Bierschank, l 872 wird auch ein ,,Dorfkramhandel" unterhalten.
Die neue Gaststätte „Zum Waldschloss" am Gut betrieb nebenbei noch eine Schlachterei. Ernst
Kobelt (geb. 1842 in Lichtenwaldau bei Bunzlau) und seine ans Wolfshain stammende Ehefrau
Anna Liese geb. Mieckisch (1842-1902) betrieben den Gasthof zunächst gemeinsam. Nach dem Tod
von Anna Kohelt im Sommer 1902 führte der Ehemann die Geschäfte zunächst noch bis zum
Winter 1902/03 alleine fort. Paul Kohelt, der Sohn von Ernst und Anna, kaufte 1897 in Spremberg
das spätere „Concerthans Paul Kobelt" und hatte somit kein Interesse die elterliche
Schankwirtschaft in Wolfshain als Pächter fortzuführen. Der Gasthof in Wolfshain blieb zwei Jahre
außer Betrieb bevor ihn ab Winter 1904/05 der Fleischer Alexander Pehlack pachtete, der ihn bis zu
seinem Tode 1941 führte. Das Gasthaus blieb im Besitz des Rittergutes Wolfshain und wie auch die
ehemalige Adamsschenke bis 1945 im Eigentum der Glashüttenwerke von Poncet. Durch die
Bodenreform gelangte das Gebäude zunächst an den VEB" Grube Conrad, Groß-Kölzig und 1952
in den Besitz des Katcs der Gemeinde Wolfsain. 1945 ließ Familie Pehlack auf eigene Kosten die
größten Kriegsschäden beseitigen. Die Grube wollte das Gasthaus zunächst selbst betreiben und
die Witwe Wilhelmne Pehlack als Allgestellte übernehmen. 1947 konnte jedoch ein neuer
Pachtvertag mit Frau Pehlack geschlossen werden, der der Grube Julius viermal Jährlich
Veranstaltungen zugestand. Familie Pehlack zahlte jährlich 1 .200 Mark Pacht und verpflichtete
sich, das Gasthaus auf eigene Kosten zu unterhalten.